{ Beitrag enthält Werbung, da Marken-/Firmen-/Ortnennung ohne Auftrag, aber als Empfehlung // Dienstleistungen/Produkte/Unterkunft selbst bezahlt }
«San José»
04:14 Uhr
Vogelgezwitscher weckt mich − leider nicht. Sondern, die erwachende Hauptstadt: Autohupen; Sirenen; Handyklingeltöne etc.
06:15 Uhr
I. ist so liebenswert, mit mir um diese Uhrzeit *gähn* einen Kaffee zu trinken. Und mir auch zu helfen, meine Reisetasche vom Untergeschoss über rund 30 Stufen in die Lobby zu tragen.
Fahrt in den «Tortuguero National Park»
Bereits um 06:35 Uhr holt der Bus, welcher 19 Sitzplätze hat, mich und weitere sechs Personen vom Hotel «Don Carlos» ab.
I. und C., die etwas später gekommen ist, winken mir zum Abschied zu *schnief*.
Nach fünf Minuten Fahrt, der erste Halt. Wir warten rund 20 Minuten − worauf ist noch ein Geheimnis. Also, F. hätte uns gleich Bescheid gegeben…
Es stellt sich heraus, dass wir den Bus wechseln müssen − die internationale Gruppe (ich höre französisch, spanisch, englisch und deutsch) besteht aus 35 Personen. Die Sitze in dem Megabus (mit welchem bereits etliche Personen abgeholt wurden) sind sehr bequem; habe einen Doppelsitz für mich. Wir werden von J. begrüßt, welche für die «Mawamba Lodge» arbeitet. Sitzlehne zurückstellen und zu den Erzählungen von J. dösen.
Sie erzählt über das Wetter; Elektrizität; Abstammung der Leute; Sprache und Dialekte; Anbau von Ananas, Bananen, Papayas; Arbeitskräfte von Nicaragua; Verhalten bei Wanderungen; Tiere in der Lodge etc. J. läßt immer wieder persönliche Geschichten einfließen.
Einen Teil der Strecke erkenne ich wieder: Bspw. geht die Fahrt erneut durch den «Braulio Carrillo National Park» sowie den einzigen (600 Meter langen) Tunnel von Costa Rica.
08:30 Uhr: Frühstück
In «Guápiles» erwartet uns ein Frühstücksbuffet mit den üblichen „Verdächtigen“: Gallo Pinto (weißer Reis mit gekochten schwarzen Bohnen); frisches Obst; Kochbananen mit Sauerrahm; Spiegeleier;….
Während des Frühstücks lerne ich eine weitere Einzelreisende (die restlichen Personen reisen zu zweit; dritt oder viert) kennen: A. aus Kanada.
Frisch gestärkt geht es weiter. Wenn ich aus dem Busfenster schaue, sehe ich Regentropfen, die schneller und schneller die Scheibe hinunterlaufen.
Noch ein Stopp, bei welchem sich die Reisegruppe um vier weitere Personen vergrößert.
Die letzte Stunde legen wir auf einer immer holpriger werdenden Piste zurück, die an einem kleinen Hafen (eher Häfchen) endet. Um cirka 11:50 Uhr beginnt die Bootstour − «Tortuguero» ist nur mit dem Boot oder mit Kleinflugzeug zu erreichen.
I’m singing in the rain: Es ist richtiges „Regenwald-Wetter“ − immer stärker werdender Regen, bedeckter Himmel, diesig. Aber im Gegensatz zum Regen in Wien, ist es nicht kalt. Die Bootsfahrt gefällt mir – auch wenn ich durchnässt werde, da ich außen sitze und die Seitenteile des Bootes nicht herunter gelassen wurden – ausgesprochen gut. Immer wieder verlangsamt El Capitán die Fahrt, da Äste und auch größere Stämme den Weg versperren.
12:40 Uhr
Tropfnass werden wir mit einem Saft aus verschiedenen Früchten in der «Mawamba Lodge» willkommen geheißen.
Bekommen die Zimmer in kleinen Häuschen mit Holzterrasse und Hängematte zugewiesen und dann können wir uns gleich das Mittagessen schmecken lassen. Vorher versuche ich allerdings ein wenig Feuchtigkeit zu verlieren *lach* und mir (noch) trockene Kleidung anzuziehen.
Besuch des Dörfchen «Tortuguero»
In meinem gebuchten Paket ist u.a. der Besuch des Dörfchen «Tortuguero» inkludiert.
Dorthin wird ein Teil der Gruppe von J. (einige haben einen eigenen Guide) mit dem Boot in fünf Minuten gebracht. Zwischenzeitlich hat es zu regnen aufgehört.
Dieser Zustand hält allerdings nicht lange an. Denn, während uns J. über die Tierwelt des «Nacional Parque Tortuguero» ins Bild setzt und unsere Gruppe über einen stellenweise matschigen Weg die „Hauptstraße“ des Dorfes erobert, beginnt es wieder zu schütten.
Dies ändert sich nicht mehr.
Als Treffpunkt um 17:00 Uhr wurde ein Souvenir-Laden vereinbart. A. und ich bleiben zufällig bei einem Haus stehen, in welchem im Fernsehen gerade der Film «Waterworld™» läuft − noch mehr Wasser *grins*.
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«Tortuguero» ist ein kleines Karibikdörfchen mit einigen Geschäften; vielen Touranbietern; mehreren Unterkünften, Souvenir- und Kunstläden.
Gemeinsam watscheln wir am Strand zur Lodge zurück. Ohne meine Brille sehe ich in der Ferne kaum etwas − mit Brille aber auch nicht, da die Scheibenwischer fehlen *lach*. Im strömenden Regen einen Strand entlang zu spazieren, ist eine neue Erfahrung für mich. Schildkröten haben wir keine gesehen. Vielleicht morgen oder übermorgen.
Ich bin sehr froh, dass bei diesem „Land unter-Spaziergang“ sowohl meine Kamera als auch mein Mobiltelefon keine Macken machten.
19:00 Uhr
Abendessen; hinterher pflege ich noch ein paar soziale Kontakte über das Wifi, welches ausschließlich in der Lobby funktioniert.
«Mawamba Lodge» im «Tortuguero National Park»
Während ich mir morgens um 06:00 Uhr die Zähne putze, erlebe ich den ersten (fünfminütigen) Stromausfall in Costa Rica.
In der Bar kann ich mir vor dem Frühstück, welches ab 07:30 Uhr bereitsteht, einen Kaffee holen. Mit dieser morgendlichen Stärkung sitze ich in der Lobby, lausche dem Regen, dem Donner und arbeite an den Reiseberichten.
A. und ich beschließen nach dem Frühstück an den Strand zu gehen.
Vorher unterhalte ich mich noch kurz mit einer Mitarbeiterin von «Tierre Verde» (Vorort-Agentur von «Wikinger»), welche zufällig in der Lodge ist. Diese meint, es würde heute und auch morgen noch regnen. Aber Schildkröten würden genauso bei Regen schlüpfen − vielleicht sehen wir ja doch noch welche (habe, bis ich abreise, noch mehrere Möglichkeiten zum Strand zu gehen).
«Garden Walk»
Um 09:30 Uhr beginnt der geführte cirka einstündige Spaziergang auf dem Gelände der «Mawamba Lodge». Bspw. zum Schmetterlingshaus. Mir persönlich, sind Schmetterlinge in ihrem natürlichen Umfeld lieber. Den «blauen Morphofalter» habe ich in Costa Rica öfters in freier Natur gesehen − ist ein weitaus schöneres Erlebnis, als diesen in einem kleinen Gehege eingesperrt zu sehen.
Nachdem der Spaziergang zu Ende ist, setze ich mich in eine rot-grün karierte Flanelldecke eingewickelt (durch die nasse Kleidung, die ich nicht getrocknet bekomme, ist mir ein wenig kalt) in die Lobby und schreibe an meinem Blog. Es hat etwas Beruhigendes: Das Plätschern des Regens, der immer leichter zu werden scheint − oder bilde ich mir das nur ein?
12:30 Uhr
Heute gab es beim Mittagessen eine super leckere vegetarische Lasagne. Habe mich beim Koch in spanisch bedankt − man hat richtig gesehen, dass er sich über das Lob freut; bedankt sich sonst keiner *grübel*?
«Boat Tour»
Um die Mittagszeit wird der Regen weniger und weniger und hört zu Beginn der Bootstour wirklich auf *freu*.
Diese war sehr beschaulich; in einem Grüppchen von zehn Personen machen wir uns in einem kleinen Motorboot – mit J. und einem Bootsführer – auf, den National Park zu erkunden. Über unzählige schmale Kanäle tuckern wir rund zwei Stunden durch das karibische Paradies:
Da es seit zwei Tagen nun einmal nicht regnet, wird am Nachmittag der Pool (in Schildkrötenform) von mehreren Personen in Beschlag genommen. Die Pool-Landschaft ist sehr bequem − mit vielen gepolsterten Fauteuils, die zum Entspannen einladen. Vorausgesetzt, es regnet nicht, da nur wenige dieser Ruheoasen überdacht sind.
Gestern konnte ich eine private Kanu-Tour, mit Beginn heute um 08:20 Uhr, buchen. Freue mich, da normalerweise solche Touren erst ab zwei Personen durchgeführt werden.
Was höre ich jedoch, als ich aufwache? Der Regen trommelt mit einer Lautstärke auf meine Holzterrasse, als müsste er die Nichtregenstunden von gestern aufholen. Hoffe, der Local Guide ist flexibel und es ist möglich am Nachmittag auf stille Entdeckung im «Tortuguero National Park» zu gehen.
H., der Guide, ist äußerst entgegenkommend und versichert, um die Mittagszeit erneut zur Lodge zu kommen.
Und so warte ich beim Pool, dass der Regen weniger wird. Versuche in der Zwischenzeit meine Fotos von der Kamera auf meine Cloud zu sichern. Es gibt Wifi, aber dieses ist laaangsam − so habe ich genügend Zeit, mir die Fotos anzuschauen *lach*.
Um kurz vor 11:00 Uhr treffe ich H. erneut. Habe ich schon erwähnt, dass er kein englisch spricht und meine Spanischkenntnisse „más o menos“ sind? Nach einigem Hin und Her, verstehe ich zumindest so viel, dass er am Nachmittag noch einmal vorbeischauen wird; vielleicht bessert sich bis dahin das Wetter.
Beim Mittagessen wurde ich heute umgesetzt, da ich aus J.s Gruppe die einzige bin, die noch hier ist. Im Reisebaustein von «Wikinger» gab es gar keine Möglichkeit, die Anzahl der Nächte auszuwählen.
In der «Mawamba Lodge» sind die Mitarbeiter/innen äußerst bemüht − heute hat mir die Empfangsdame, welche den Gästen ihre Tische zuweist, extra einen Teller mit Fleisch gebracht, damit ich ein anderes Essen, welches sich alle zwei Tage wiederholt, erhalte. Sie wusste nicht, dass ich Vegetarierin bin; die Geste ist aber bemerkenswert. Ich finde, das Büfett bietet sowohl zu Mittag als auch am Abend genügend Abwechslung.
Kanu-Tour ja/nein?
H. war extrem flexibel. Wir haben die Uhrzeit mehrmals geändert; da es aber durchgehend stark geregnet hat, ist die Erkundung der Flusslandschaften per Kanu leider im wahrsten Sinne des Wortes „in das Wasser gefallen“.
Daher hatte ich genügend Zeit, einfach mal (geschützt vom Regen) auf einer gepolsterten Liege rumzusitzen und nichts zu tun. Oder (nicht nur zum Sonnenaufgang und vor dem Sonnenuntergang) an den karibischen Strand zu gehen und dort die Atmosphäre aufzunehmen.
«Mawamba Lodge» – «San José»
08:30 Uhr
Ein bisschen wehmütig verlasse ich die «Mawamba Lodge».
Obwohl es hier fast nur geregnet hat (zeitweise hatte ich ein Déjà-vu zu meiner „Regen-Kanu-Tour“ am «Yukon River»), konnte ich mich entspannen. Es ist zwar eine große Lodge, aber nur zu den Mahlzeiten hatte ich das Gefühl von Massentourismus, sonst verteilen sich die Leute.
Auch, dass ich keine Babyschildkröten beim Schlüpfen (etwa 40 bis 60 Tage nach der erfolgten Eiablage zwischen Juli und Oktober) gesehen habe, ist für mich nicht eintäuschend. Das ist eben Natur.
Wie bereits erwähnt, die Mitarbeiter/innen sind alle äußerst bemüht. Das Zimmer, welches ich die letzten Tage bewohnt habe, ist für eine Einzelperson vollkommen ausreichend. In dieser Lodge gab es zum ersten Mal genügend (habe zehn Stück gezählt) Steckdosen − soviel Adapter habe ich gar nicht.
Und auch ein ordentlicher Wasserdruck bei der Dusche ist vorhanden − das Wasser kommt nicht nur tröpfchenweise. Ebenso gab es richtig heißes Wasser − musste sogar kaltes Wasser zumischen.
Da der Kanal einen überhöhten Wasserstand hat *ach ne*, werden wir über einen anderen Weg zurückgebracht.
Teilweise über kleinere Flusswege und an Wohnhäusern vorbei, führt die knapp zweistündige Bootsfahrt durch den Regenwald. Da es zur Zeit mal nicht regnet, kann ich die Fahrt sehr genießen. Ab und an müssen wir wieder langsamer fahren, da der Kapitän auf Baumstämme im Wasser oder auf kleine Fischerboote, die ohne Motor betrieben werden, et al achten muss.
Um 10:50 Uhr sind wir (ich wurde wieder einer anderen Gruppe mit Guide L. zugeordnet) am «Puerto Ecológico Caño Blanco» angekommen (Mini-Flusshafen); unser Bus aber nicht. Wenn Du die an einen kleinen Greißler angeschlossene Toiletten benützen möchtest, ist ein USD zu zahlen (Umrechnung Stand 27.11.2017: EUR 0,8403).
Nach zehnminütiger Wartezeit ist unser Bus angekommen − wieder so ein Luxusbus, sogar mit Toilette.
Nach rund einer Stunde Fahrt müssen wir einen Teil der Strecke zurückfahren und Personen aus einem anderen Bus Quartier bieten, da deren Bus einen Platten hat. Nun ist der Bus übervoll − die drei Guides müssen sogar stehen. Und weiter geht die Fahrt durch endlose Bananenplantagen.
13:30 Uhr
Ankunft im Restaurant «Río Danta»
Dort sehe ich (für mich total überraschend) F., den Guide der letzten drei Wochen, wieder − freue mich extrem. F. leistet mir beim Mittagessen Gesellschaft und wir haben die Gelegenheit, ein bisschen zu plaudern, bevor er die nächste „Truppe“ (zwei Personen) in Empfang nimmt.
Um 14:30 Uhr, nach dem Mittagessen teilen sich die Gruppen in alle Himmelsrichtungen auf. Richtung «San José» fahren lediglich sechs Personen.
«San José»
Um 16:45 Uhr erreiche ich das schon bekannte Hotel «Don Carlos» in der Innenstadt von «San José».
Der Check-in ist ruckzuck erledigt. Danach schlendere ich eine Querstraße vom Hotel zum «Café Miel» in der Avenida 9. Das ist ein total niedliches und kleines Café − nur rund 15 Sitzplätze.
*mmm* Der Kaffee mit Zimt und Honig ist ausgesprochen lecker − diese Kombination muss ich mir für zu Hause merken.
Und so enden die 96 Stunden «Tortuguero National Park» wie sie begonnen haben – in «San José».