{ Beitrag enthält Werbung, da Marken-/Firmen-/Ortnennung ohne Auftrag, aber als Empfehlung // Dienstleistungen/Produkte/Unterkunft selbst bezahlt }
«Manuel Antonio National Park»
06:00 Uhr
I. und ich marschieren in aller Frühe zum Strand. Außer uns sind nur ein paar Raben unterwegs − und ein vereinsamter Paddler.
07:00 Uhr
Zum letzten Mal *schluchz* Frühstück gemeinsam mit I. und C. − wieder gegenüber im Hotel «Playa Espadilla». Morgen geht es für alle zurück nach Deutschland; für mich beginnt die nächste Reise in den «Parque Nacional Tortuguero».
Nach dem solala Frühstück (der French Toast war sehr letschert österreichisch für “nicht knusprig/viel zu weich”), mache ich es mir mit dem Laptop auf einer Couch gemütlich. I. leistet mir Gesellschaft und liest in ihrem Buch.
09:50 Uhr
Die Fahrt nach San José beginnt 10 Minuten früher als geplant − unser Gruppe ist halt super.
Exkurs – Gruppendynamik
Ich mache fast jedes Jahr eine Gruppenreise. Es sind immer zwei Aspekte, die für das Gelingen einer Reise enorm wichtig sind: Der Guide und die Teilnehmer/innen. Und bei dieser Gruppe hat nach Anfangsschwierigkeiten alles gepasst. Alle haben sich bspw. an die Zeitvorgaben des Guides gehalten − hatte schon Gruppen, bei welchen immer auf dieselben Personen gewartet werden musste.
Der einzige Raucher hat sich immer äußerst dezent seine Zigaretten angezündet. Habe dbzgl. auch negative Erfahrungen gemacht − keine Rücksichtnahme auf Nichtraucher/innen.
Erster Stopp bei einem Supermarkt, um noch Mitbringsel einzukaufen − Kaffee und Malanga- bzw. Yuquítas-Chips.
Weiter geht die Fahrt die Küstenstrasse entlang.
“Krokodilbrücke” über den «Río Tárcoles»
Beim «Río Tárcoles» der zweite Stopp an einer Straßenbrücke, um Spitzkrokodile zu beobachten.
Die Brücke führt über einen Fluss, in dem diese Krokodile ihren natürlichen Lebensraum haben. Keine Zäune und keine Absperrung − nur das Brückengeländer trennen Dich dort von (heute) mindestens 30 Krokodilen. Nicht nur vor den Krokodilen heißt es Vorsicht, auch vor den Autos und LKWs, die mit Karacho über die Brücke brausen − “Augen auf” ist also angesagt.
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Besuch einer Masken-Werkstatt in «Ciudad Colón»
Um 15:30 Uhr herum, der dritte Stopp bei einer costa-ricanischen Familie, um das hiesige Leben kennenzulernen. Auch dies ist eine Maßnahme, um die örtliche Bevölkerung zu unterstützen.
Zuerst erhalten wir einen kleinen Einblick in die Geschichte der Maskenumzüge und die Herstellung von traditionellen costa-ricanischen Masken.
Die Tradition der Maskenumzüge kam mit den Spaniern nach Costa Rica. Nach einiger Zeit wurde der costa-ricanische Stil entwickelt, der sich vom spanischen Stil unterscheidet.
T. erklärt uns in der kleinen Werkstatt im Garten (es passen wirklich alle 16 Teilnehmer/innen in die Laube) sein Handwerk: Normalerweise braucht er für eine Maske rund 50 Stunden.
Früher wurde der Kopf aus Ton vorgeformt, anschließend wurde mit Kleister und Papier in 10 Schichten dieses Tonmodell abgeformt. Die Technik hat allerdings Probleme mit sich gebracht: Die Feuchtigkeit in Costa Rica ist für Papier nicht ideal. Ebenso ist ein Termitenbefall möglich.
Dann wurde eine neue Technik eingeführt: Jetzt werden drei Schichten mit Glasfaser und Polyester aufgetragen: Dadurch wird die Maske leichter und es gibt keine Probleme mehr mit der Feuchtigkeit.
Anschließend wird der Kopf geglättet und poliert sowie bemalt.
Danach wird der Kopf auf ein Eisengerüst gesetzt.
Die Kleider der Figuren, welche Du auf dem Foto siehst, werden von einer benachbarten Schneiderin genäht.
T. ist einer der wenigen, der Masken nach der alten Tradition herstellt und Maskenumzüge organisiert.
Die Masken stellen Personen aus dem Dorf nach: Bspw. die Bäckerin; aber auch Figuren aus Sagen. Bei Umzügen (etwa bei lokalen Festen zu Ehren von Dorfheiligen oder des Schutzpatrons) begleiten Musiker (u. a. Trompete, Tuba, Klarinette, Trommel) die Masken.
Im Jahr 1997 wurde der 31. Oktober zum «Tag der Maskeraden» erklärt. Kannst Du Dir vorstellen, warum dieses Datum gewählt wurde? Genau, um Halloween entgegenzuwirken.
Die Masken werden nun berühmter und es werden immer mehr Umzüge durchgeführt: T. wird für Firmenfeste, -eröffnungen oder Geburtstage gebucht.
Bei privaten Festen sind sechs Personen (Masken) dabei; bei einem großen Stadtfest nehmen an einer Maskerade 20 oder 30 Personen teil.
Wie kommt T. zu so einem außergewöhnlichen Beruf, habe ich mich gefragt. Ganz einfach: Als Kind haben ihm die Umzüge gefallen. Und, in der Gemeinde gibt es ein Kulturzentrum, welches versucht, alte Traditionen zu erhalten.
Zum Abschluss dieser informativen Schilderung gibt es eine kleine Show der Masken mit Musik. Die Jungs unter den Masken sind erst 13/14 Jahre alt − eine Maske wiegt aber 10 kg *uff*.
I. unterstützt tanzkräftig *grins* die Gruppe.
Nach der Darbietung erwartet uns ein verfrühtes typisch costa-ricanisches Abendessen.
Zum Abschied überreicht T. allen Reiseteilnehmer/innen eine handgefertigte Wand-Maske zum Aufhängen. Dies ist doch eine liebenswürdige Geste − muss zu Hause einen Ehrenplatz suchen.
Ankunft in «San José»
Um cirka 17:00 Uhr werden wir Teil der San José-Rush Hour *lach*.
Ein Auto hinter dem Auto hinter dem Auto…
Schlussendlich erreichen wir unser Stadthotel «Don Carlos». Dieses besteht aus zwei Kolonialgebäuden, die durch einen Gang (mit vielen Stufen!) verbunden sind. Leider roch es in meinem Zimmer (ganz unten) recht muffig, weil ich nur ein Fenster zu einem Lichthof hatte.
In einer behaglichen Ecke und mit einer Minze-Limonade erinnern wir uns an die letzten Tage….