{ Beitrag enthält Werbung, da Marken-/Firmen-/Ortnennung ohne Auftrag // Dienstleistungen/Produkte selbst bezahlt }
WordPress sagt Dir nichts?
Bevor ich vor rund 1,5 Jahren zum Bloggen anfing, hatte ich von WordPress noch nie etwas gehört.
Nach Recherchen, mit welchen Programm ich einen Blog starten könnte oder was ich dazu überhaupt benötige, bin ich schnell bei WordPress gelandet.
Hierbei handelt es sich um eine Webanwendung, mit der u.a. ein Blog aufgebaut und betrieben werden kann.
Im Dashboard (Administrationsoberfläche) von WordPress werden immer wieder Neuigkeiten angekündigt.
Irgendwann erschien eine Meldung, dass eine Veranstaltung, namens «WordCamp Vienna 2018» stattfindet.
Laut Programm gibt es drei verschiedene Tracks. Bei einem Track gibt es Vorträge in englischer, beim zweiten Track in deutscher Sprache und beim dritten Track gibt es Vorträge in beiden Sprachen.
Beim Stöbern auf der Website, ob das WordCamp was für mich ist, bemerkte ich zwei Vorträge, die mich sofort ansprachen «DSGVO kommt – bist du bereit?» und «Zugang für Alle – 80 Mio. User in Europa warten auf barrierefreie Websites».
Kann mein Blog auch barrierefrei umgesetzt werden, dachte ich mir? Was sind da die Voraussetzungen?
Daher meldet ich mich für dieses Treffen an – Ticket: EUR 20,00 (Ticket selbst bezahlt).
beim WordCamp Vienna
Kurz vor halb neun bin ich im Hörsaalzentrum am Uni Campus (altes AKH in Wien) angekommen. *Uff*, gerade noch rechtzeitig, denn um 09:40 Uhr beginnt der erste Vortrag:
Erste Hilfe Web Design – wie vermeide ich die schlimmsten Fehler?
Ungefähr 10 Personen lauschen dem Vortrag. Da dies mein erstes «WordCamp Vienna» ist, habe ich überhaupt keine Vorstellung, ob immer so wenig Besucher/innen daran teilnehmen.
Der Vortragende präsentiert einige Websites, bei denen das Design lt. ihm verbesserungswürdig und nicht ausgereift ist. Und nennt 10 Design-Krankheiten inkl. Heilmittel *zwinker*.
Querschnitt
- Website: Worum geht es? (Inhalt)
- Ziele meiner Website definieren
- Text: gute Qualität
- Bilder: sollen zur Story passen
- Videos
- Audio-Files
- Finde ich mich zurecht? Hier versucht der Vortragende die nächste Polizeistation zu finden. Ist auf Anhieb nicht einfach. Daher
- User Bedürfnisse beachten: Die Fragen Deiner Leser/innen beantworten.
- keine überladene Navigation: max. 5 bis 7 Links
- Atmosphäre ansprechend? (Design)
- einen neuen Bereich mit klarem Anfang
- statt <mehr> sprechende Links verwenden
- innerhalb der Website keinen Layoutwechsel
- keine überladene Seite
- keinen Blocksatz verwenden
- deutliche Hierarchien
Nach einer Kaffeepause startet der zweite Vortrag:
DSGVO – bist Du bereit?
Es ist deutlich zu merken: Diese fünf Buchstaben sind in aller Munde, denn nun sind wesentlich mehr Besucher/innen im Saal, der bis auf den letzten Platz gefüllt ist.
Querschnitt
- Grundlage: EU-Gesetz, um einen einheitlichen Rechtsrahmen für den Datenschutz und die -verarbeitung zu schaffen
- Maßnahmen vor unbefugter (Daten-)Verarbeitung; (Daten-)Zerstörung; (Daten-)Veränderung; (Daten-)Verlust
- Verarbeitung der Daten muss nachvollziehbar sein
- personenbezogene Daten: IP Adresse gilt auch als personenbezogenes Datum; ebenso Cookies
- Verarbeite ich Daten?
- überall, wo sich die Leserin/der Leser registriert
- Kontaktformulare
- Newsletter Anmeldungen
- Webanalyse
- Chatlösungen
- Kommentare
- Wann dürfen Daten verarbeitet werden?
- die betroffene Person hat ihre Einwilligung gegeben
- für die Erfüllung des Vertrages (Online-Shop)
- um lebenswichtige Interessen aus Sicht der betroffenen Person (bspw. nach einem Autounfall) zu schützen
- Wahrnehmung einer Aufgabe, die im öffentlichen Interesse liegt
- berechtigtes Interesse von dem Verantwortlichen (also von mir): Hier muss pro und contra abgewogen werden – ist es nachvollziehbar, dass ich die Daten erhebe? Oder überwiegen doch die Interessen/Grundrechte/Grundfreiheiten der betroffenen Person?
- korrekte Einwilligungserklärung
- muss die Leserin/der Leser freiwillig geben
- für einen bestimmten Zweck (also nicht eine Einwilligung für den Newsletter von zwei verschiedenen Firmen)
- in informierter Weise: Zustimmungserklärung muss in einfacher Sprache für die Leserin/den Leser verfasst sein
- unmissverständlich
- Einwilligungserklärung, bei welchen das Häkchen für die Zustimmung bereits angekreuzt ist, gilt nicht als gültige Einwilligungserklärung
- Nachweispflicht liegt bei mir
- keine unnötige Pflichtfelder
- Kopplungsverbot (Du bekommst das gratis E-Book, nur wenn Du Deine E-Mail Adresse bekannt gibst)
Zugang für alle – 80 Millionen User in Europa warten auf gute Accessibility
Der Saal leert sich nur unwesentlich.
Ich finde diesen Vortrag extrem informativ. Die Vortragenden bringen praxisnahe Beispiele, wie Menschen mit Beeinträchtigungen das Internet benutzen.
- assistierende Technologien
- Bildschirmlupe
- Screenreader: Liest die Inhalte einer Website vor. Hier ist zu beachten, in welcher Reihenfolge werden die Inhalte vorgelesen.

Mit der Browser-Erweiterung «NoCoffee» kann eine Sehschwäche simuliert werden – so ist es möglich, sich in die Lage von Personen mit einem eingeschränkten Blickfeld oder einer Linsentrübung hineinzuversetzen.
Etliche vorgestellte Punkte können auch von Blogger/innen umgesetzt werden.
Checkliste-Barrierefreiheit
- Kontraste OK? Dieser Punkt wurde ebenso vom ersten Vortragenden angesprochen – graue Schrift auf grauen Hintergrund ist auch für Personen ohne Sehschwäche kaum zu lesen.
- Sichtbarer Fokus vorhanden? Du siehst, die Elemente einer qualitativ hohen Website wiederholen sich.
- beschreibender Alt-Text bei Bildern und Grafiken
- Untertitel bei Videos
- Beschreibende Linktexte: Für eine/n blinde/n User/in, welche/r eine Sprachausgabe verwendet, ist ein Link, der <1, 2, 3> heißt, nicht hilfreich.
Die Vortragenden betonen, barrierefreie Seiten helfen allen Nutzer/innen.
Google ist auch nur ein Mensch
Frisch gestärkt nach einem äußerst schmackhaften vegetarischen Curry und einem Bad in der Sonne im Hof des alten AKHs, geht es am frühen Nachmittag weiter.
In diesem Vortrag erfahre ich, dass die Sprachsuche die Zukunft ist. Und der Fokus auf nur ein Keyword (Stichwort) ein Ablaufdatum hat. Die Entwicklung geht hin zu kompletten Fragen, denn Google lernt unsere Sprache.
Bei Suchanfragen, die Recherche bedeuten, bekomme ich weiterhin etliche Ergebnisse. Wenn ich allerdings nur suche, wie ich Reis koche, dann bekomme ich ein Rezept oder gleich die Antwort auf meine Frage (bspw. <Wer ist Präsident von Österreich?>).
Querschnitt
Die wichtigsten SEO-Aspekte:
- Ladezeit – ist bei Google ein offizieller Ranking-Faktor
- Content (hast Du bereits mehrmals gelesen *grins*)
- Design – noch ein sich wiederholender Punkt
- Signale der User/innen sind ebenso Ranking Faktoren
- mobile first – die mobile Suche wird höher gewertet als die Desktop Version
Google Tools und Service
Der Saal leert sich wieder. Rund 40 Personen haben ihren Klappstuhl aber lieb gewonnen *grins* und warten auf den nächsten Vortragenden.
Nun bekommen wir eine Einführung in die Verwendung von etlichen Google Tools – sowohl für den privaten Gebrauch, als auch für die eigene Website.
Der Vortragende erklärt bspw. den Privatsphärecheck von Google. Damit kannst Du Deine Datenschutzeinstellungen überprüfen. Was weiß Google alles über Dich?
Dieser Vortrag ist auch für Anfänger/innen geeignet. Jedoch etwas lang – 80 Folien *uff*.
Zum Schluss noch ein (für mich neues) Tool: «Google Digital Workshop ». In Onlinekursen zu 26 Themen kann Wissen rund um das Web aufgebaut und vertieft werden. Habe mit dem Lernziel «Möglichst einfach gefunden werden» begonnen. Dieses Lernziel ist in fünf Bereiche mit je im Durchschnitt fünf Lektionen unterteilt. Zuerst werden in einem Video die Inhalte der jeweiligen Lektion erklärt, dann machst Du einen Test und die nächste Lektion wird freigeschalten.
Fazit
Wenn Du bis hierher gelesen hast, dann interessiert Dich sicher mein Resümee, oder?
Also: Wenn Du Web-Entwickler/in, Web-Designer/in, Eigentümer/in einer Agentur bist, dann wirst Du Dich ziemlich sicher auf einem WordCamp wohlfühlen.
Was, Du bist kein Digit-Nerd und “Honeypot” hat für Dich irgendwas mit Honig zu tun?
Dann geht es Dir so wie mir – mit einem privaten Blog: Die besuchten und oben beschriebenen Vorträge waren allesamt wirklich interessant und ich konnte aus jedem etwas mitnehmen (mal mehr, mal weniger) – auch, ohne zu wissen, was ein “Skiplink” ist *zwinker*.
Die Verpflegung während des Tages war top – Getränke; Kaffee (es gab sogar Milch-Alternativen); Mittagessen; Nachtisch.
Mit den anderen Teilnehmer/innen haben sich allerdings wesentlich weniger Gespräche entwickelt. Beim maxima COMEPASS Blogger Festival (meinen Bericht kannst Du hier lesen) war die Interaktion zwischen den Teilnehmer/innen viel größer.
Kanntest Du bereits das «WordCamp»?
= Externer Link, der von mado-unterwegs.com wegführt
Steinmauer mit Tür: Pixabay – aitoff
Flechtkonstruktion: Unsplash – JJ Ying
bunte Regenschirme: Unsplash – XiaoXiao Sun