Es ist nicht zu glauben, wir sind bereits seit einer Woche in Alaska bzw. in Kanada.
Um die Fähre zu erwischen, dürfen wir heute bereits um 04:30 Uhr aufstehen, da wir zum Einchecken auf die Fähre um 06:00 Uhr am Fährhafen sein müssen. Also Erholungsurlaub ist dies keiner *grins*.
Daher um 04:30 Uhr beide Schlafsäcke und die Isomatte zusammenpacken und inkl. Schlafklamotten in die Reisetasche, die zuerst aus dem Bus geholt werden muss (darf ja nicht in das Zelt mitgenommen werden). Dann wieder zum Zelt und dieses zusammenpacken. 15 Minuten vor der Abfahrt im Eilschritt zum Waschraum, um wenigstens die Zähne zu putzen und das Gesicht zu waschen.
Auf dem Weg zum Fährhafen halten wir noch an einem Coffee-Shop, um uns einen Coffee to go und einen Bagel zu holen. S ist schon so schwach *lach*, dass ihm der Kaffee aus der Hand fällt und die frisch gewaschene Hose beschmutzt *oh nein*.
Fährfahrt nach Haines (Inside Passage)
Wie schon in «Skagway», sitzen wir nun im Bus und warten, bis wir auf die Fähre fahren dürfen. Diese Wartezeit nutzen die Mitglieder der Reisegruppe ganz individuell: R schreibt Karten; ich schreibe meinen Blog; manche schlafen; wieder andere wärmen ihre Kameras (die Objektive beschlagen, da die Kameras kalt sind); die restlichen Mitglieder unterhalten sich und denken an ihre Sommerurlaube zurück.
Pünktlichst um 08:00 Uhr legt die Schnellfähre ab und soll – gemäß Plan – 2,15 Stunden später in Haines ankommen.
Die heutige Fährfahrt auf dem »Lynn Channel« (längster Fjord der Welt) ist geprägt von Sonnenschein und nicht so wie bei der Fährfahrt von Skagway nach Juneau am dritten Tag von diesigem Wetter.
Die Schnellfähre ist sehr komfortabel ausgestattet: Die Sitze sind verstellbar und der Sitzabstand zur Vorderreihe ist fantastisch (wesentlich mehr Platz als im Flugzeug). Es gibt ein kleines Buffet – kostenpflichtig.
*omg* Die Fährfahrt ist ein Traum. Die Berge mit schneebedeckten Gipfeln werden von der Sonne angestrahlt; zwischendurch ist immer wieder ein Gletscher zu sehen. Mal erscheint rechts eine kleine Kirche (Kapelle) oder links – wie auf der Fahrt nach Skagway – der Leuchtturm (nur dieses Mal im Sonnenschein!).

Haines
Zeitgemäß legen wir im Hafen von Haines an. U fährt mit uns die Straße zum »Chilkoot Lake« entlang, wo wir Bären auf der anderen Flussseite beim Lachsfangen beobachten könnten.

Leider sehen wir um diese Uhrzeit keine Bären – machen wahrscheinlich gerade ein Schläfchen nach dem Frühstück *grins*.
Nach kurzer Fahrzeit erreichen wir um 12:00 Uhr die Stadt Haines und haben bis 13:30 Uhr Zeit, diese zu erkunden. Leider ist heute Sonntag; dadurch haben über 80 % der Geschäfte geschlossen. Auch eine an der Main Street beheimatete Galerie – von außen sehen die ausgestellten Kunstwerke fantastisch aus.
Kurz kommt es unter den Teilnehmerinnen der Reisegruppe zu einer Diskussion, wann wer für das Abendessen zuständig ist.
Es kocht nämlich nicht immer der Reiseleiter, sondern auch die Teilnehmer/innen übernehmen diese Tätigkeit tageweise.
Nach einem kurzen Rundgang durch die Stadt (an geschlossenen Geschäften vorbei) entscheide ich mich, auf einer Parkbank Platz zu nehmen und zu lesen.
Kurz nach dieser Mittagspause queren wir die Grenze und sind wieder in Kanada.
Fahrt in den Kluane National Park und Wrangell St. Elias National Park

Auf der »Haines Road« zum Kluane Nationalpark halten wir immer wieder für Fotostopps. Das Wetter ist heute einfach nur traumhaft.
U erzählt uns, am »Pine Lake Campground«, auf welchem wir die nächsten zwei Nächte übernachten, gäbe es keine Duschen. Wir könnten aber im See baden gehen – ohne Seife/Shampoo!
Morgen nach der Wanderung kann uns U allerdings […] zum Duschen fahren […].

Heute übernehmen R, Nadine und ich das Kochen für die Gruppe. Es gibt Kartoffelsuppe und frischen Salat. Nadine und ich habe uns als “Hilfsköchinnen” zur Verfügung gestellt und schälen und schnipseln nach Anweisung von R.
Anschließend wird noch ein Lagerfeuer gemacht und wir stehen gemütlich um dieses herum.
Mein Fleeceschlafsack, den ich mir in Skagway gekauft habe, hat sich schon mehrfach ausgezahlt: In der Nacht, als zusätzliche Wärmeschicht (Decke); am Abend als Sitzkissen, da es doch recht kühl wird.